Die Wiederentdeckung der Antike als großes kulturgeschichtliches Vorbild bestimmte die Zeit um 1800. Eine nicht zu überbietende Begeisterung für das Griechische erfasste alle Lebensbereiche. In der Kunst orientierte man sich in Thema und Gestaltung an den klassischen Werken. Vorreiter der Bewegung in Deutschland war Johann Joachim Winckelmann, der das Wort von der „edlen Einfalt und stillen Größe“ der Griechen geprägt hatte. In diesen Qualitäten sah man den Ausweg und das Heilmittel gegen das als dekadent empfundene 18. Jahrhundert.

In der Architektur vollzog sich zu dieser Zeit der Umbruch von Einflüssen des Barocks zu denen der Aufklärung und des Rationalismus. An die Stelle komplizierter, bewegter Fassaden und Raumdurchdringungen traten einfache Grundformen, sparsame Gliederungen und Dekorationen. Es wurden insbesondere griechische und zum Teil auch ägyptische Stilelemente verwendet.